„Seit 2008 wird zurückgeritten!“

Soeben hat Deutschland Gold geholt im Vielseitigkeitsreiten und der Kommentator, Carsten Sostmeier, von der ARD rief dazu in sein Mikrofon: „Seit 2008 wird zurückgeritten!“

Besonders beachtlich ist der Kontext dieses Kommentars. Carsten Sostmeier erinnert an die Aberkennung der deutschen Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Griechenland 2004 und spricht aufgeregt:

„Aber dann kamen ja die Franzosen, die Briten, die Amerikaner und am grünen Tisch haben sie uns mit einer fragwürdigen Entscheidung die Goldmedaillen weggerissen. Und das haben sich die Deutschen gemerkt, denn seit 2008 wird zurückgeritten. Wir holen uns Gold zurück. Gnadenlos!“

Mich erinnert dieser Ausrutscher an Katrin Müller-Hohenstein, die einmal in einer Halbzeitpause eines Spiels bei der Fußballweltmeisterschaft von einem „Inneren Reichsparteitag“ sprach.

Jetzt wird also zurückgeritten! Seit 2008 übrigens, vier Jahre nach der Aberkennung der Goldmedaillen in Athen. Damals wurde die Disziplin allerdings noch Military genannt. Da Military aber zu kriegerisch klingt, hat man sich nun auf den wohlklingenderen Namen Vielseitigkeitsreiten geeinigt. Dafür sorgt jetzt aber Carsten Sostmeier für etwas Militär bei den Olympischen Spielen in London.

Vielleicht hätte sich Carsten Sostmeier im Vorfeld lieber noch diese Folge von Fawlty Towers anschauen sollen: „Don’t mention the war!“

Über tapferimnirgendwo

Als Theatermensch spiele, schreibe und inszeniere ich für diverse freie Theater. Im Jahr 2007 erfand ich die mittlerweile europaweit erfolgreiche Bühnenshow „Kunst gegen Bares“. Als Autor verfasse ich Theaterstücke, Glossen und Artikel. Mit meinen Vorträgen über Heinrich Heine, Hedwig Dohm und dem von mir entwickelten Begriff des „Nathankomplex“ bin ich alljährlich unterwegs. Und Stand Up Comedian bin ich auch. Mein Lebensmotto habe ich von Kermit, dem Frosch: „Nimm, was Du hast und flieg damit!
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